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Die Loge

Die Veranstaltungen der Stiftung Kleinkunstbühne finden in der „Loge“ statt. Der Theatersaal bietet Platz für 199 Gäste.

Das Gebäude war ursprünglich Sitz der Bad Kreuznacher Freimaurerloge, wurde ab 1935 als Casino genutzt und diente ab 1969 als Speisesaal und Verwaltungsgebäude der benachbarten Rheuma-Klinik. Seit 2000 befindet sich das Gebäude im Eigentum der Gesundheit und Tourismus für Bad Kreuznach GmbH (ehemals Tourismus und Gesundheit GmbH) und ist dem Haus des Gastes angegliedert.

Die Mitglieder der 1809 gegründeten Kreuznacher Freimaurerloge trafen sich lange Zeit in dem 1834 für die Casinogesellschaft errichteten klassizistischen Bau im Brückes 1. Die Gründer der Loge waren zum großen Teil auch Mitglieder der Casinogesellschaft. In den 1920er Jahren entschloss man sich zum Bau eines eigenen Hauses. Das zweigeschossige, villenartige Gebäude in der damaligen Augusta-Straße (heute Dr. Alfons Gamp-Straße) wurde 1925 nach Plänen von Willibald Hamburger, dem damaligen Bauamtsleiter der Diakonie-Anstalten, errichtet. Mit diesem Gebäude schufen sich die Freimaurer ein eigenes, repräsentatives Domizil.

Das ehemalige Gebäude der Freimaurer ist ein zeittypischer Putzbau mit einem außerordentlich hohen, zweigeschossigen „Glockendach“. Die Vorderseite (Gamp-Straße) ist durch Seitenrisalite mit Dreiecksgiebeln gegliedert. Über dem mittig gelegenen Eingang weist ein "Dreischneuß" (eine Maßwerkkrone) auf die Bauherren hin. Die doppelläufige Freitreppe bildet einen dominanten Blickfang.


Auf der Rückseite (zum Rolf-Ebbeke-Platz hin) fallen die Fenster des ehemaligen Bankettsaales auf. In ihnen wird eine barocke Fensterkombination aus einem hohen Rechteckfenster mit einem darüber liegenden Bullauge auf die einfachste geometrische Grundform zurückgeführt. Der große Saal umfasste ursprünglich die Höhe von zwei Geschossen. Seine original erhaltene Decke ist mit großformatigen Kassetten gegliedert. 

Die in der damaligen Zeit häufiger vorkommende Dachform ergibt sich aus einer besonderen Ausbildung des seit dem Mittelalter bekannten Holzrippentragwerks zu einem wabenartigen Netz, der Zollbau-Lamellen-Konstruktion, auch Zollinger-Bauweise genannt. Das aufgrund seiner Funktion  und Form in Bad Kreuznach einmalige Bauwerk ist äußerlich weitgehend original erhalten. Es steht unter Denkmalschutz.